Helge Ogan
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Architektur am Kehrwiederspitz, Hamburg:

Hanseatic Trade Center

Phase II Phase IV Phase III
Phase IV Phase III

Als Tor zu Speicherstadt und HafenCity am äußersten westlichen Ende des neuen Hamburger Stadtteils steht es auf dem Kehrwiederspitz: Das Hanseatic Trade Center. Im Jahr 1994 begannen die Bauarbeiten auf dem Areal mit 3,3 Hektar Fläche, das insgesamt ca. 100.000 Quadratmeter Bürofläche bietet. In verschiedenen Abschnitten sind moderne Bürogebäude in die Kontorhausarchitektur der Speicherstadt eingebettet. Der "Speicher K" blieb in seinem historischen Äußeren bestehen und wurde vom Darmstädter Architekten Dieter Heusch für die Büronutzung vollständig umgestaltet.

Als Abschluss wurde im Jahr 2002 ein gläserner, fast hundert Meter hoher Turm (Phase II) mit zwanzig Stockwerken nach dem Entwurf der Frankfurter Architekten Nägele, Hofmann, Tiedemann + Partner fertig gestellt. Er bietet 700 Quadratmeter Bruttogeschossfläche und ist nach Vorbild des Frankfurter Maintower entstanden.

Als seit 1995 die Büroflächennachfrage zu stagnieren begann wurde auch eine Wohnnutzung des letzten Bauabschnitts des Hamburg Trade Centers diskutiert. Die dabei erzielbaren Mieten sind aber deutlich geringer, so dass die Investoren höher hätten bauen müssen. Da dafür eine Genehmigung ausblieb wurden - wie ursprünglich geplant - Büros gebaut. Heute hat die Büroraumnachfrage wieder deutlich zugenommen und befindet sich in einer Boomphase, so dass die Vermietung der Räume in dieser exponierten Lage kein Problem mehr ist.

Das gesamte Gelände des Bauwerks liegt wasserseitig der Deichlinie. Daher mussten eine Reihe von Hochwasserschutzmaßnahmen getroffen werden, die zum Teil administrativ sind und zum Teil baulich. Mit 5,80 Meter über NN liegt die tiefste Stelle des Hanseatic Trade Center unterhalb des höchsten gemessenen Wasserstandes an der Elbe bei Hamburg von 6,45 Metern (1976). Auch in den Jahren 1994 und 1995 gab es Wasserstände von 6,02 Metern. Daher wurden an den Gebäuden spezielle Flutschutztore installiert, die Schutz bis zum Wasserstand von 8,50 Metern bieten. Außerdem mussten die Fluchtwege aus den Gebäuden in die City hinter den Deich auf eine Flutsichere Höhe von 9,75 Metern über NN gebaut werden. Die administrativen Vorsorgemaßnahmen betreffen die Information der Mieter des HTC, die von der Verwaltung bei Sturmflutgefahr vorgenommen wird.

Bauherrin ist die Investorengemeinschaft aus P & O und Citibank.
Architekten:
Phase I: Kohn Pedersen Fox, London und New York
Phase II: Nägele, Hofmann, Tiedemann + Partner, Frankfurt/Main
Phase III: Kleffel Köhnholdt Gundermann, Hamburg
Speicher K: Dieter Heusch, Darmstadt
Phase IV: v. Gerkan Marg und Partner, Hamburg

29.04.2003